URL – Rewriting

Betreiber von Internetpräsenzen haben zweierlei Möglichkeiten ihre Internetpräsenzen zu erstellen. Beide Alternativen haben Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung und Platzierung der Suchergebnisse.

Bei kleineren und überschaubaren Webprojekten werden in der Regel statische Webdokumente erstellt. Das bedeutet, dass die erstellten Webdokumente tatsächlich physisch auf dem Internetserver abgelegt sind. Hier wird demnach der HTML Code fest in die HTML-Tags eingebunden.

Im Gegensatz zu den statischen Dokumenten bedienen sich Betreiber von größeren Internetprojekten des öfteren der dynamischen Generierung.
Detailliert bedeutet dies, dass die eigentlichen Inhalte nicht fest im HTML Code eingebunden sind, sondern in einer Datenbank. Diese Datenbankinhalte werden bei Bedarf (Abruf der Website) dynamisch in eine vorher festegelegte Schablone (Template) geladen und dem User angezeigt. Diese Templates betten die Inhalte der Datenbank so in HTML ein, dass diese problemlos von HTML Clients umgewandelt und angezeigt werden können.

Dynamisch generierte Webseiten kommen häufig bei großen Internetprojekten oder Online Shops zur Anwendung. Die Pflege dieser Dokumente werden durch Content Management Systeme (CMS) oder Shop Systeme übernommen. Hier liegt auch der Vorteil bei der Inhaltspflege. Als Betreiber eines Online-Shops genügt es ihm eine Produktseite nur einmalig zu erstellen, die Pflege der Produkte geschieht zentral in der Datenbank des Shop Systems. Bei der statischen Variante müsste der Betreiber jedes einzelne Produktseite separat erstellen und pflegen, was sich schon bei einer Produktanzahl von mehreren Hundert als sehr aufwendig erweisen würde.
Somit ergibt sich hier eine absolute Notwendigkeit der Verwendung dynamischer Inhalte. Aus der Sicht von Google können sich bei der Indexierung von dynamischen Webdokumenten jedoch Nachteile ergeben:

  1. aufgrund möglicher sich schnell ändernde Inhalte ist die Aktualität der Webdokumente nicht immer gewährleistet. Dies kann zu ungenauen Suchergebnissen führen.
  2. Bei der Verwendung von Templates unterscheiden sich die Webinhalte nur geringfügig voneinander. Dies kann bedeuten, dass eine größere Anzahl von Webdokumenten indexiert werden, diese aber keine nennenswerten Mehrinformationen für den User bieten
  3. In einigen Fällen ist es möglich, dass sich die URL der Webdokumente ändert, bei einer erneuten Anfrage kann dies zu Fehlermeldungen führen.

Aufgrund dessen verweigerten Suchmaschinen eine lange Zeit die Indexierung von dynamisch erstellten Webdokumenten. Mittlerweile indexiert Google und auch die meisten anderen Suchmaschinen solche Dokumente, trotzdem kann es aber immer noch zu Schwierigkeiten bei der Aufnahme in den Datenbestand der Suchmaschinen kommen. Auch hier ist ein entscheidendes Kriterium die Linkpopularität, bzw. der PageRank Wert.

Dynamische Webdokumente können anhand ihrer URL erkannt und identifiziert werden. Das Präfix der Dateien endet meist mit .php oder .asp, des weiteren können Sie von dynamischen Dokumenten ausgehen, wenn gefolgt vom Präfix Sonderzeichen wie „?“ oder „&“ und Parameterangaben vorhanden sind.

Ein Beispiel hierzu:
http://www.online-shop.de/artikel.php/id=12

Suchmaschinen empfehlen kurze und wenige Parameter zu verwenden. Lange Parameter übergeben auch viele Variablen, welche die o.g. Nachteile verstärken und zu einer Nichtaufnahme in den Index der Suchmaschinen führen kann. Die meisten Hersteller von Content Management Systemen oder Shop Systemen nehmen keine große Rücksicht auf diese Problematik und übergeben sehr lange und viele Parameter in die Templates.

Hier ist wieder manuelles Handwerk für dieSuchmaschinenoptimierung gefragt. Eine effiziente Möglichkeit diese Problematikzu umgehen ist das s.g. URL-Rewriting, hierbei werden mit Hilfeeiner Rewrite-Engine Regeln definiert um eine dynamischgenerierte URL so zu verändern, so dass Google und auch dem Besucher einstatisches Webdokument „vorgetäuscht“ wird. Die derzeit am meisten genutzte Rewrite-Engine ist der mod_rewrite, welches für den kostenlosen Apache Webserver als Modul verfügbar ist.

Mit Hilfe des mod_rewrite lassen sich Parameterangaben in beliebige reguläre Ausdrückeumwandeln (eng. regular expressions).

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